Schlagwörter
Akan-Nationalpark, Bus, Busverbindung, Hotel, Kushiro, Kussharo, Namako, Onsen, Sashimi, Shirako, Uni
Vor gut drei Wochen – in Kawaguchiko – schrieb ich u.a. darüber, wie ungewohnt (und irgendwie auch unnatürlich) es für mich war, im Yukata durch das Hotel zu tapsen…
Mittlerweile bin ich da wesentlich hemmungsloser geworden – wobei ich seitdem noch nicht wieder im Yukata zum Frühstücken gegangen bin 😉 !
Aber, es ist tatsächlich normal geworden, sich das Teil anzuziehen und damit Richtung Hotel-Onsen – oder anders ausgedrückt – „in den Spa-Bereich“ zu gehen 🙂
Heute war mein Weg nicht weit. Ich habe mein Zimmer in der 12. Etage und in der nächsten und letzten Etage über mir befindet sich der Onsen-Bereich – mit Blick über das aktuell nächtliche Kushiro 🙂 Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen… 😆
Den Akan-Nationalpark habe ich nun also verlassen, und ich bin mal wieder in einer „richtigen Stadt“ – wenn auch nur als Zwischenstopp auf dem Weg nach Furano.
Der Akan-Nationalpark war / ist toll, aber viele schöne Ecken sind ohne eigenen Pkw schon echt schwer zu erreichen. Es fahren zwar auch Busse, aber nur seeeehr selten. Aber immerhin fahren sie – wenn auch in den letzten Tagen eigentlich nur für mich alleine… Touristen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Andere Fahrgäste allerdings auch nicht 😯
So hatte ich gestern großes Glück, dass sich der Nebel – bei ANKUNFT morgens UM 7.20H !!! – am Kussharo See recht schnell verzog und ich (fast) den ganzen Tag Sonne hatte! 😇
Der einzige Bus zurück fuhr nämlich erst ziemlich genau 10 (!!) Stunden später ab. Hätte es da gestern geregnet – ich denke ich wäre sehr gefrustet gewesen. Aber so? Alles gut 👍 (wobei ZEHN Stunden echt lang sein können 😩)
Auch am Tag zuvor passte es genau: da hatte ich nämlich busbedingt nur drei Stunden Aufenthalt und nach gut einer Stunde vor Ort am Mashu See regnete und donnerte es reichlich. Bis dahin war es aber auch da schön:
Doch nun zurück zum Hemmungslose(re)n…
Denn neben dem Wandeln in diversen Hotelgewändern (Yukata oder ein „flotter“ Zweiteiler), wage ich mich auch kulinarisch gesehen immer weiter an die rohe Fischküche Japans heran. Heute gab es das erste Mal ein offizielles „Sashimi“-Gericht 🙂
Frisch ausgewählt von diesem Stand in der Markthalle von Kushiro
Ich frage mich allerdings langsam, ob ZU viel Fisch irgendwann auch mal ungesund werden bzw. irgendwelche „Nebenwirkungen“ verursachen könnte… Der Fischanteil meiner aktuellen Ernährung ist nämlich schon SEHR hoch 😨 🐟🐠🐡🐙🐚
Aber noch stelle ich keine sicht- oder spürbaren Veränderungen fest…
Während ICH also in einigen Bereichen vielleicht ETWAS hemmungsloser geworden bin, empfinde ich die japanische Herangehensweise an einige Dinge definitiv als „hemmungslos“…
Zum Beispiel in der Komposition eines Warenangebots 👀
Ohne Skrupel werden da Taschen, T-Shirts UND (u.a.) eingeschweißter FISCH zusammen arrangiert und angepriesen
Oder hier:
Da frage ich mich nach wie vor, ob das, was auf den Dosen abgebildet ist, tatsächlich enthalten ist? Das wäre dann in meinen Augen auch „hemmungslos“…
Wenn ich an Thailand denke, so hatte ich allerdings auch die Sorge, dass eine abgebildete Taube auf der Dose dem Inhalt entspricht… Dem war zum Glück nicht so. Aber hier? Bären darf man nicht füttern, also wird es wohl kaum abgefülltes Futter für die entsprechenden Tiere sein…?!
Wenn ihr eine Idee habt oder wisst, was IN den Dosen ist, freue ich mich über eine entsprechende Rückmeldung!
Ein letztes Zitat aus meinem Reiseführer darf zu diesem Thema auf gar keinem Fall fehlen:
„Uni Der Seeigel schmeckt nach destilliertem Wasser aus dem Priel und sieht aus wie ein orangefarbenes Gehirn. […]
Namako Selbst den meisten Japanern vergeht bei Seegurken der Appetit. Vor denjenigen, die sie essen können und sogar mögen, muss man den Hut ziehen.
Shirako Die mit Sperma gefüllte Fortpflanzungsdrüse eines männlichen Fischs. Kein weiterer Kommentar.“
(Japan. Lonely Planet, 3. deutsche Auflage 2014, S. 56)
Zum Thema „Hemmungslosigkeit“ habe ich dazu auch keinen Kommentar mehr!
Nur noch eine Frage: Was ist DAS für 500 ¥?
Nachtrag:
Ich hab die Lösung! Für 500 ¥ gibt es „Sea squirt“ – Seescheiden… Besten Dank an Chizuru für die Beantwortung meiner Frage 🙂
Und zu den Dosen: es ist in der Tat das drin, was abgebildet ist – mit Miso, einer japanischen Paste, die man hier jeden Morgen als Suppe zu sich nimmt.