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Am Samstag habe ich Takayama verlassen und bin weiter nach Kyoto. Mittlerweile liebe ich dieses tolle Bahnticket – den Japan Rail Pass. Er macht das Reisen mit der Bahn so einfach und unkompliziert: einfach einsteigen und fahren. Und das auch noch in so tollen Zügen – aber dazu mehr in einem extra Beitrag (vielleicht…).

In Kyoto habe ich mir ein Hotel ausgesucht, das DIREKT am Bahnhof liegt. Eigentlich wollte ich nämlich nur zwei Nächte bleiben und da wollte ich möglichst zentral wohnen. Es gebe eine „direkte Verbindung“ vom Bahnhof zum Hotel… Haha – da wusste ich noch nicht, dass die halbe Stadt „direkt“ mit dem Bahnhof verbunden ist…
Nein, ganz so ist es auch nicht, aber das Ausmaß dieses Gebäudes mit seinen unterirdischen Gängen, den etlichen Ebenen nach oben, den Läden, Restaurants, Veranstaltungsorten, den verschiedenen Bahnlinien etc. ist kaum in Worte zu fassen…

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Am ersten Abend wollte ich „nur mal eben“ auf die andere Bahnhofsseite… Da verabschiedete sich meine Faszination von diesem Gebäude dann irgendwann!! „Nur mal eben“ war da für mich zu dem Zeitpunkt noch nicht möglich… Mittlerweile geht’s besser 😉

Kyoto ist „verrückt“ und unglaublich vielfältig:
Immer wieder trifft man auf Tempel, Schreine, Gärten – aber auch auf die seltsamsten Läden etc.

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Ich ging ohne Zeitgefühl durch den Nishiki-Markt, der eine absolut interessante Auswahl an Lebensmittel anbietet. Vieles davon kann man zudem probierten – wenn man möchte….

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Zwar nicht gerade bei diesem „Fisch“stand, aber sonst.

Hier eine japanische Variante eines Spielautomaten 🙂

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Und dann noch mein bisheriges Lieblingsschaufenster mit Plastikgerichten 🙂

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Lustig finde ich auch immer wieder, die sich automatisch öffnenden und schließenden Türen der Taxen!
Auch wenn man das auf dem Bild natürlich nicht beobachten kann 😉

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Und in keiner Stadt hier in Japan sah ich bislang so viele Menschen in traditioneller Kleidung durch die Stadt flanieren.

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Ich glaube, wer das „kindliche Staunen“ ein wenig verloren hat – in Kyoto oder überhaupt in Japan wird man davon bestimmt etwas wiederfinden…

Mit dieser Faszination bin ich am Samstag zurück ins Hotel und machte es mir in meinem Zimmer gemütlich, als es plötzlich überall im Zimmer knackte. Da ich mein Zimmer in der 8. Etage hatte, dachte ich zuerst, dass es draußen recht windig geworden sei… Aber dann kam auch schon das Wackeln hinzu. Ich musste an einen der beiden Kanadier, die mit uns in Kathmandu ausharrten, denken. Er versuchte mir klar zu machen, dass meine GEFÜHLTEN Nachbeben in Kathmandu  (irgendwann hatte ich andauernd das Gefühl, dass es wackelt…) nicht real seinen und sagte immer wieder, dass ich z.B. auf die Gardinen in meinem Zimmer achten soll und dass die bestimmt nicht wackeln würden…
Also ging mein erster Blick beim Wackeln hier in Kyoto zu den Gardinen… Und WIE die leider wackelten – und dazu das Knacken in den Wänden. Was mir in dem Moment alles durch den Kopf ging…
Unter anderem der Fluchtgedanke im Disput mit der Realität der 8. Etage…
Mein Blick aus dem Fenster auf die Straße und die Menschen verriet mir, dass sich draußen niemand um das Beben kümmerte – meine erhöhte Herzfrequenz wollte sich damit jedoch nicht zufrieden geben.
Ich schnappte also doch – wie in Nepal – meine wichtigsten Sachen und verließ das Hotel. Vor dem Hotel sitzend: absolute Normalität – aber im Internet schauend fand ich die Information, dass es  „gerade“ ein heftiges Beben im Meer – mit Werten, die sich zwischen 7,8 und 8,3 auf der Richterskala bewegten – gegeben hat. Fast so heftig wie damals mit dem großen Unglück in Fukushima.
Meine Angst in dieser Nacht war gesichert…

Zum Glück kam es zu keinem weiteren Beben, keiner Tsunamiwarnung und zu keinen anderen Katastrophe.
Und Kyoto ist bleibt eine absolut sehenswerte Stadt!

Einen Tag vorher hatte ich mich übrigens noch über diese Anleitung amüsiert und gehofft, dass nun nichts mehr passieren könnte 😉

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